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Starfield im Test - ein tolles Weltraum-Epos trotz technischer MackenDer Hype um Starfield war groß, denn Bethesda-Chef Todd Howard hat im Vorfeld eine Menge versprochen. Wir testen, ob Starfield seinem Hype gerecht wird.
von Stefan Schädel (FlySteven), 06.09.2023 - 12:50 Uhr

Bethesdas Technik sorgt für ein krasses Downgrade in Starfield
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Trotz des Erfolgs und der Beliebtheit von Bethesda-Spielen gibt es einige kritische Punkte und negative Aspekte, die ihnen nachgesagt werden. Ein Hauptkritikpunkt ist immer wieder der technische Zustand und die veraltete Grafikengine der Bethesda-Spiele.
Bugs und technische Probleme: Bethesda-Spiele haben oft mit technischen Problemen und Bugs zu kämpfen. Dies reicht von kleinen Fehlern bis hin zu schwerwiegenderen Problemen wie Abstürzen und unspielbaren Zuständen. Einige Spieler empfinden die Veröffentlichung von Spielen in einem unvollständigen oder fehlerhaften Zustand als frustrierend.
Starfield ist was diesen Punkt angeht ein untypisches Bethesda-Spiel, denn ich habe noch kein Spiel von ihnen erlebt, was zum Release technisch so rund lief und so wenig Bugs und technische Probleme hatte, wie Starfield. Denkt man nur an den katastrophalen Release von Fallout 76 zurück, der dem Studio viel Reputation und Vertrauen gekostet hat, so erkennt man bei Starfield schnell: Hier wurde sich vorbildhaft Zeit genommen, die Releaseversion so fehlerfrei wie möglich zu veröffentlichen - und es ist ihnen gelungen. In den ersten 20 Spielstunden bin ich auf keinen einzigen schwerwiegenden Bug gestoßen, hatte keine Abstürze oder sonstige gravierende Probleme im Spiel. Das war kaum zu glauben für mich.
Die veraltete Grafik-Engine: nach dem ersten Schock wirds geil
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Bethesda verwendet seit Jahren eine modifizierte Version der Creation Engine, die als veraltet angesehen wird. Dies führt zu Grafikproblemen, begrenzter Leistung und anderen technischen Einschränkungen, die viele Spieler stören.
Und dies ist das allergrößte Problem, mit dem Starfield zu kämpfen hat. Die Grafik und die Technik von Starfield ist so veraltet, dass man es schon kaum noch als Next-Gen-Spiel betiteln kann. Ich war regelrecht geschockt, als ich erstmals in der Hauptstadt New Atlantic umhergelaufen bin:
In der Stadt gibt es so wenig NPCs, dass sie regelrecht leer wirkt. Die Umgebung der Gebäude, den Bäumen und den Pflanzen sieht so altbacken aus wie in einem Spiel, dass vor 10 Jahren veröffentlicht wurde. Oft hat mich die Grafik an Mass Effect erinnert. Vergleichbare Singleplayer-Spiele wie Cyberpunk 2077 oder Red Dead Redemption, die mitlerweile schon einige Jahre auf dem Markt sind, spielen dagegen in einer ganz anderen Liga. Von dieser grafischen Qualität ist Starfieldganze Galaxien entfernt.
Eine Totalkatastrophe ist vor allem die grafische Qualität der NPCs, die Mimik und deren Gesichter - hier ist der detailgrad so gering, dass es einen gruselt. Dazu kommt fehlende Lippensynchronität in allen Gesprächen - egal ob man Starfield mit englischer oder deutscher Sprachausgabe spielt. Ich hoffe, dass dies ein Bug im Spiel ist und in Zukunft durch Patches gefixt wird, denn Bethesda zeigt ja in ihrem The Elder Scrolls Online, dass sie diese Technik eigentlich perfekt beherrschen. Wieso diese Qualität nicht in Starfield übernommen wurde ist mir ein Rätsel.
Postkarten aus dem Weltall
Starfield hat aber auch grafische Höhepunkte. Die Panoramen auf den Planetenoberflächen sehen teilweise so schön wie Postkarten aus. Die Kämpfe im All sind schick und vor allen der Detailgrad im eigenen Raumschiff und in erkundbaren Basen, Unterschlüpfen und Städten ist enorm. Der Detailgrad ist in etwa vergleichbar mit dem aus Cyberpunk 2077.
Was mich persönlich oft störend empfand ist der eingesetzte Filter im Spiel. Der läst viele Ort im Spiel sehr milchig mit wenig Farben und Kontrasten erscheinen. Ich hoffe, dass man in Zukunft diesen Filter in den Spieleinstellungen deaktivieren kann - MODs für die PC-Version sind dazu bereits erschienen (zu finden im Download-Bereich unserer Starfield-Produktseite).
Planeten sind eine Scheibe in Starfield
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Planeten in Starfield sind keine echte Planeten, auf denen ihr die Oberfläche frei erkunden oder gar umrunden könnt. Landet ihr auf einen Spot, so wird euch eine offene Welt generiert die einem Quadrat gleicht, in der ihr euch zwar frei bewegen könnt, aber dieser Abschnitt hat unsichtbare Begrenzungen, die ihr nicht überwinden könnt. So wird euch nur die Illusion eines Planeten vermittelt. Doch auf diese Begrenzungen stößt man sehr selten, denn oft sind die erkundbaren Abschnitte so leer, dass niemand den Drang verspürt den Planeten so weit zu Fuß zu erkunden, bis man die Grenzen erreicht. Auch das finde ich schade im Spiel. In Starfield ist die Erkundung nur zu Fuß möglich - es gibt (bisher) keinerlei Fahrzeuge im Spiel, und die Planetenoberfläche kann auch nicht mit dem Raunschiff überflogen und erkundet werden, wie beispielsweise in No Man's Sky.
Apropos das fehlt: Wir spielen in Starfield ein Science-Fiction Weltraum-Epos ohne Aliens?! Es gibt zahlreiche Kreaturen und Tiere auf den Planeten, aber bisher ist mir nicht eine einzige Alien Rasse in Starfield begegnet. Ich hoffe das ändert sich noch im weiteren Spielverlauf...
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