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Tomb Raider - Erfolgreicher Reboot einer Spielikone der 90er JahreSeit 1996 bin ich Fan von Lara Croft. Umso mehr habe ich mich auf diesen vielversprechenden Reboot der Tomb Raider-Serie gefreut - und hat mich nicht enttäuscht!
von Stefan Schädel (FlySteven), 13.06.2013 - 23:31 Uhr

Stärken und Schwächen des Reboots
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Das neue Tomb Raider (2013) bietet dem Spieler zahlreiche Höhepunkte in der rund 15-20-stündigen Kampagne. Wer mehr Zeit mit Lara verbringen möchte, kann locker noch 10 zusätzliche Stunden verbringen und alle Nebenaufgaben lösen, Sammelobjekte finden und sich interessanten Grabrätseln widmen.
Die Stärken von Tomb Raider (2013) liegen für mich in der liebevoll detaillierten Spielwelt, der tadellosen Steuerung und den cleveren Upgrademöglichkeiten für Laras Ausrüstung und Waffen. Dieser Mix hat mich während der gesamten Kampagne an den Bildschirm gefesselt und selten hat mich ein Reboot so sehr begeistert wie hier. Egal ob Lara in Gefechten gradlinig in den Kampf zieht und ein wahres Action-Feuerwerk bietet - was man fast mit aktuellen Kinoblockbustern vergleichen kann - oder Gegner leise und taktisch ausgeschaltet werden - mit beiden Spielstilen kann man in Tomb Raider (2013) erfolgreich sein und gibt dem Spieler ein sehr befriedigendes Gefühl nach einer geschafften Herausforderung.
Doch es ist nicht alles Gold was glänzt. Zwei Dinge haben mir persönlich nicht so sehr gefallen, denn hier haben die Entwickler übertrieben. Ich spreche vom Gewaltgrad des Spiels und der sehr hastigen Mutation Laras von einer unschuldigen Archäologin hin zu einer meuchelnden Kampfmaschine ohne jegliche Moral oder Gewissensbisse.
Lara stirbt zahlreiche Tode im Spiel, die fast alle ziemlich makaber in Szene gesetzt werden. Zudem gibt es Passagen im Spiel, in denen Lara minutenlang vor Schmerz stöhnt - mir persönlich kamen diese Momente zu übertrieben rüber. Ein Tick weniger Brutalität hätte durchaus ausgereicht, um dem Spieler zu vermitteln, wie sehr unsere Spielikone leidet.
Gleichzeitig mutiert Lara innerhalb weniger Spielminuten zu einer gewissenlosen Kampfmaschine, die keine Skrupel ihre alle Gegner im Handumdrehen und ohne Reue zu töten, denn zu selten geschieht das aus direkter Notwehr - Lara geht relativ schnell im Spiel in die Offensive und killt alles und jeden, der ihr vor den Bogen kommt.
Dies sind, für mich, die einzigen zwei größeren Kritikpunkte in einem sonst perfekt inszenierten Action-Abenteuer. Tomb Raider (2013) ist genau das Action-Spiel geworden, was ich mir persönlich immer mit Indiana Jones gewünscht habe.
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